Das zum Jahreswechsel 1916/1917 gegründete Stadt- und Dampfmaschinenmuseum (damals „Heimatmuseum") ist im spätbarocken, 1781 errichteten Baumgartensehen Haus an der Werdauer Holzstraße untergebracht. Neben der Stadt- und Industriegeschichte bilden die Geschichte des Werdauer Waldes und der Pleißenflößerei weitere Schwerpunkte der Museumsarbeit.
Ebenso werden hier die wertvollen Erzeugnisse der ehemaligen Porzellanfabrik Fraureuth präsentiert. Werdau verfügt über die größte museale Sammlung Fraureuther Porzellans.
Unter den zahlreichen Objekten der Gemälde- und Grafiksammlung befinden sich der komplette Nachlass des Kunst- und Heimatmalers Albert Hofmann (1903 – 1993) und Ernst Eichler (1850 – 1895). Letztere erlangte, vor allem durch seine Zeichnungen antiker Sarkophage aus ganz Europa, Berühmtheit.
Interessante Exponate der Werdauer Stadtgeschichte sind unter anderem das 1961 gefertigte Stadtmodell Werdaus, der barocke Taufständer der Marienkirche und der Ägidienstein aus dem Jahre 1480, der ehemals in der Stadtmauer verbaut war.
Weiter verfügt die Einrichtung mit dem Kraftfahrzeug-Archiv über eine äußerst umfangreiche Dokumentensammlung zum Fahrzeugbau in Werdau.
Im Außengelände des Werdauer Stadt- und Dampfmaschinenmuseums befindet sich der gepflegte und liebevoll gestaltete Museumsgarten und das denkmalgeschützte Dampfmaschinenhaus mit der 1899 eingebauten 600 PS-Dampfmaschine.
Zu dieser Anlage gehört ein Schwungrad für 12 Seile, Riemenscheiben, Transmissionen, ein Laufkran- und ein Gleichstromgenerator. Besonders beeindruckend ist das Schwungrad mit einem Durchmesser von 4m. Zur Demonstration wird die Maschine per Elektro-
motor in Bewegung versetzt.
Alljährlich findet im Oktober der traditionelle „Dampftag“ statt, bei dem sich Dampfmaschinen-
modellbauer aus ganz Deutschland in Werdau zusammenfinden.
Ein Dampfhammer, der einst im Press- und Schmiedewerk Brand-Erbisdorf stand, ein Wasserkran vom Werdauer Bahnhof sowie eine 35 Tonnen schwere Dampfspeicherlokomotive aus der Papierfabrik Langenbach sind die dominierenden Objekte im Museumsgarten.
Der besonders bei den Kindern beliebte Führerstand der Lok auf dem Außengelände ist begehbar und bildet für Lok-Liebhaber einen besonderen Anziehungspunkt.
Den zentralen Punkt im Garten verkörpert die durch den Verein „Museumsgartenbahn Werdau e.V.“ in mühevoller Kleinstarbeit und Liebe zum Detail betrieben wird.
Alljährlich treffen sich im Juni Gartenbahn-
enthusiasten und Modelleisenbahnfreunde aus nah und fern zum Gartenbahntreffen. Ein beliebtes und wiederkehrendes Glanzstück des Treffens ist die abendliche „Nachtfahrt" während des Museumgartenfestes im August des Jahres.
Eine der letzten erhaltenen Annonceuhren aus dem 19. Jahrhundert und ein begehbarer Bergkeller aus dem 16. Jahrhundert sind bei der historischen Stadtführung, gern besuchte Attraktionen.
Zum Angebot des Werdauer Stadt- und Dampfmaschinenmuseums gehört auch die oft nachgefragte Floßgrabenwanderung mit Floßknecht Ole durch den Werdauer Wald.
Öffnungszeiten:
Samstag
13 bis 17 Uhr
Sonntag bis Donnerstag
10 bis 16 Uhr
Einlass bis 30 Minuten vor Schließung
Eintrittspreise:
Erwachsene: 5,00 EUR
Ermäßigt: 3,00 EUR