Bahnhof
Im Februar 1945 wurde das alte Sangerhäuser Bahnhofsgebäude bei Luftangriffen zerstört, so dass die Errichtung eines neuen Bahnhofgebäudes notwendig wurde. Der 1963 fertig gestellte Bahnhofsneubau ist von bemerkenswerter architektonischer Qualität und hoher städtebaulicher Bedeutung.
Das Empfangsgebäude beeindruckt durch weitgehende Auflösung der Südwand mittels Glasflächen zum Bahnhofsvorplatz bzw. zur Stadt. Der westliche Seitenflügel der Empfangshalle ist größenmäßig deutlich untergeordnet. Betonträger mit eingehängten Wandflächen prägen das Erscheinungsbild. Diese Rasterstruktur wird auf dem Vorplatz geschickt durch das geometrisch verlegte Mansfelder Schlackepflaster fortgesetzt.
Im Empfangsgebäude ist eine stadtgeschichtlich wichtige musivische Arbeit des Malers und Graphikers Wilhelm Schmied als Kachelmosaik mit der Darstellung von Sangerhäuser Handwerk und Berufen zu sehen. Dazu kommt als bestimmender raumbildprägender Faktor die blaue Spaltklinker-Kachelung, die auch an den Außenfassaden wirkungsvoll verwendet wurde.
Das Sangerhäuser Bahnhofgebäude ist ein bedeutendes Zeugnis der Architektur der frühen 1960er Jahre.