Im Grimmaer Ortsteil Großbothen hat sich mit dem
„Landsitz Energie“ der historische Wohn- und
Arbeitsort des Chemie-Nobelpreisträgers Wilhelm
Ostwald erhalten. Hier lebte er ab 1905, nach seiner
Karriere als Universitätsprofessor in Leipzig und
Riga, mit seiner Familie und widmete sich als freier
Forscher vielfältigen Bereichen der Naturwissen-
schaften, Farbforschung, Naturphilosophie und
Wissenschaftsorganisation.
Zudem übernahm er in vielen Verbänden und
Gesellschaften den Vorsitz, publizierte in großer
Menge eigene und fremde Werke und hielt unge-
zählte Vorträge auf Kongressen und wissen-
schaftlichen Tagungen. Ostwald darf demnach als
einer der letzten Universalgenies bezeichnet werden.
Im früheren Wohnhaus „Energie“ kann der Besucher
in weitgehend original überlieferter Bibliothek und
Labor in die Atmosphäre der Zeit Wilhelm Ostwalds
eintauchen und viel Wissenswertes über seine aus-
gesprochen vielseitigen Tätigkeiten in Erfahrung
bringen. Besonders beeindruckend wirken die zahl-
reichen raumhohen Regalwände, angefüllt mit
tausenden Büchern und Zeitschriften. Im früheren
Labor findet sich eines der Highlights: der einzige
erhaltene Farbdoppelkegel Ostwald. In ihm mani-
festiert sich das Farbsystem des Nobelpreis-
trägers als dreidimensionales Objekt. Seinen
großen Ableger findet man im Verkehrskreisel in
Grimma-Hohnstädt.
Der umliegende Park lädt mit über sieben Hektar
Fläche ganzjährig zu Spaziergängen über wald-
gesäumte Wege, entlang der Streuobstwiese und
kleiner Teiche bis hin zum alten Steinbruch mit der
Grabstätte Ostwalds ein.
Für große und kleine Interessierte bieten wir sowohl
Führungen für Gruppen oder Einzelpersonen durch
Museum und Park als auch altersgerechte Experi-
mentierangebote mit individuellen Schwer-
punkten an. Ein Besuch des Wilhelm Ostwald Parks,
mit seiner einzigartiger Geschichte in Sachsen,
lohnt in jedem Fall für alle Altersgruppen und
Interessenbereiche.
Das fundamentale Vermächtnis Wilhelm Ostwalds liegt zweifellos in seinen naturwissenschaftlichen Forschungen, für die er unter anderem 1909 mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Als Ausgleich zur intensiven wissenschaftlichen Arbeit, der Lehre an der Leipziger Universiät und der Publikationstätigkeit widmete sich Ostwald über viele Jahrzehnte hinweg im Privaten der Malerei. So entstanden vor über 100 Jahren Landschaftsbilder von den schönsten Malkulissen im Muldental. An seinem früheren Wohn- und Arbeitsort „Landsitz Energie“ in Großbothen werden zahlreiche Zeugnisse seinen Schaffens bewahrt.
Die Wanderung folgt auf zirka acht Kilometern Ostwalds Spuren durch das landschaftlich reizvolle Muldental via Mulde-Rad-Wander-Weg. Eine Auswahl seiner Landschaftsbilder beleuchtet dabei diesen wichtigen Aspekt seines Lebenswerks.
Donnerstag, 01. Mai 2025
Beginn: 10:00 Uhr
Ort: Treffpunkt Haus Energie, Wilhelm Ostwald Park
Teilnahmebeitrag: 3,50 Euro; 2,- Euro (ermäßigt)
Im Rahmen des Internationalen Museumstags werden im Haus Energie exklusiv wissenschaftliche Geräte aus der Sammlung, mit denen Ostwald arbeitete, vorgestellt. Unten den Arbeitsapparaturen befinden sich neben industriell hergestellten Objekten auch in Eigenregie entwickelte Arbeitsinstrumente für teilweise völlig neuartige Messmethoden, welche er für seine Experimente und Forschungen verwendete. Gerätschaften, Werkzeuge und sonstige Hilfsmittel geben Einblicke in die neue Arbeitswelt im Wechsel zum 20. Jahrhundert, der Geburtsstunde des chemischen Labors.
Heute werden die wissenschaftlichen Arbeitsinstrumente Wilhelm Ostwalds im Museum gesammelt, bewahrt und für Forschungsprojekte zur Verfügung gestellt. Nicht alle Objekte können gleichzeitig gezeigt werden, deshalb gewährt das Museum an diesem Tag Einblicke in die Depots.
Sonntag, 18. Mai 2025
Haus Energie
10:00 bis 17:00 Uhr
Eintritt: frei
„Der Beginn der Wissenschaft ist das Staunen, dass die Dinge so sind, wie sie sind.“ Das erkannte Aristoteles vor mehr als 2000 Jahren. Tatsächlich ist das Staunen auch der Beginn der Naturwissenschaft, denn es führt zu einer Unmenge von Fragen nach dem Wie und Warum.
Experimentieren im Park ist ein Lernarrangement in einer geschichtsträchtigen Atmosphäre, das entdeckendes und handlungsorientiertes Lernen fokussiert und Kindern im Alter von 5 bis 10 Jahren naturwissenschaftliche Themen näherbringt. In themenbezogenen Forscherstationen können sie ihrem natürlichen Entdecker- und Wissensdrang nachgehen sowie grundlegende Inhalte über die Natur und ihre unmittelbare Umgebung lernen. Ein spannendes Bildungs- und Erlebnisprojekt, das Kompetenzen stärkt und für einen bewusstern Umgang mit der Natur sensibilisiert.
Vor- und Grundschulgruppen bitte vorab anmelden. Für Familien mit Kindern bedarf es keiner Anmeldung.
Alle Angebote sind kostenfrei.